Religionsstatistik

In der Schweiz nimmt die Zahl der Konfessionslosen stetig zu. Inzwischen ist der Bevölkerungsanteil der konfessionslosen Personen grösser als der Anteil der Mitglieder der römisch-katholischen Kirche und grösser als der Anteil der Mitglieder der evangelisch-reformierten Kirche.

Auch der säkulare Anteil der Bevölkerung in der Schweiz ist wiederum segmentiert. Die engagiertesten Konfessionslosen sind die sogenannten Säkularisten, sie sind organisiert in Verbänden wie den Freidenkern. Rund 80 Prozent von ihnen sind Männer. Sie betrachten Religion als schädlich und setzen sich aktiv für eine religionsfreie Gesellschaft ein.

Soziokulturelle Effekte

Seit hundert Jahren nimmt die Religiosität in jeder neuen Generation ab, was Stolz auf den zunehmenden Bruch der religiösen Sozialisierung in Familien zurückführt. Es gibt einige Merkmale, welche sich statistisch signifikant hervorheben: Hohe Bildung erhöht die Wahrscheinlichkeit aus der Kirche auszutreten. Liegt der Wohnort in einer Stadt oder städtischen Agglomeration, dann ist ebenfall eine erhöhte Tendenz zum Kirchenaustritt gegeben. In Bezug auf die Politik ist es vor allem das links-güne Lager, welches markant geringere Affinität zu Kirche und Religion aufweist.

Trotz weltweiter Trends zu mehr Religiosität in ärmeren Regionen sieht Stolz in den westlichen Industrienationen keine Rückkehr der Religion. Die Soziologen registrieren das Gegenteil: Modernisierung, Bildung und sozialer Fortschritt machen Religion zunehmend überflüssig.

Glücklich ohne Gott

Im Artikel „Glücklich ohne Gott“ wurde im Tagesanzeiger zum Vormarsch der Konfessionslosen in der Schweiz berichtet. Aktuell haben in der Statistik über religiöse Zugehörigkeit in der Schweiz die Konfessionslosen einen stark wachsenden Anteil.

Vielfach ist jedoch lediglich die Vermeidung der Kirchensteuer der Grund für einen Kirchenaustritt. Andererseits stehen bei einem Teil der austretenden Personen aber auch weltanschauliche Gründe im Vordergrund und eine klare Ablehnung von Religion.

Es gibt also auch in der Gruppe der konfessionslosen eine grosse Spanne von rein finanziellen motiviertem Kirchenaustritt bis zu konsequenter Distanzierung vom Glauben. Trotz relativ geringer Zahl werden unter den Konfessionslosen die Säkularisten stark wahrgenommen, welche in aktiven Verbänden der Freidenker, Atheisten oder Skeptiker organisiert sind.

tagesanzeiger.ch: Glücklich ohne Gott

Konfessionslose sind in der Schweiz auf dem Vormarsch. Vor allem gut ausgebildete, urbane, linke Männer gehören zu ihnen

Dank der grösseren materiellen Sicherheit im Wohlfahrtsstaat, der höheren Bildung und des medizinischen Fortschritts ist der moderne westliche Mensch immer weniger auf Religion angewiesen.

 
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