Unterschied traditionelle und konfessionslose Bestattung
In der Schweiz übernehmen traditionell Pfarrerinnen oder Pfarrer die Abdankung, wenn eine verstorbene Person Mitglied der römisch-katholischen oder evangelisch-reformierten Kirche war. Sie gestalten sowohl die Trauerrede als auch die Zeremonie in der Kirche oder auf dem Friedhof. Doch was passiert, wenn die verstorbene Person konfessionslos ist? Wer sorgt in einem solchen Fall für eine würdige Trauerrede?
Der Hauptunterschied bei einer konfessionslosen Bestattung liegt darin, dass der kirchliche Rahmen entfällt. Es gibt keine Abdankung in der Kirche und die Begleitung durch einen Pfarrer oder Priester bleibt aus. Das bedeutet, dass die Angehörigen sich aktiv um die Gestaltung der Zeremonie kümmern müssen. Dies kann auf den ersten Blick eine Herausforderung sein, bietet aber auch die Möglichkeit, die Feier ganz nach den Wünschen des Verstorbenen oder der Angehörigen zu gestalten.
Wie findet man eine passende Person für die Grabrede?
In den letzten Jahren hat sich das Angebot von freien Trauerrednerinnen und Trauerrednern stark vergrössert. Diese sind unabhängig von kirchlichen Institutionen und können die Abdankung flexibel und persönlich gestalten. Die Rednerinnen und Redner nehmen sich oft viel Zeit, um die verstorbene Person und ihre Lebensgeschichte kennenzulernen. Auf diese Weise entsteht eine individuelle und persönliche Grabrede, die das Leben und die Persönlichkeit des Verstorbenen würdigt.
Ein grosser Vorteil dieser freien Redner ist, dass sie sich nach den Wünschen der Angehörigen richten können – sei es in Bezug auf den Ort der Zeremonie, den Ablauf oder die Inhalte der Trauerrede. Einige Menschen wünschen sich eine schlichte Rede im engsten Kreis, während andere eine grössere Zeremonie bevorzugen. Die Flexibilität dieser Redner ermöglicht es, den Abschied so zu gestalten, dass er sowohl der verstorbenen Person als auch den Bedürfnissen der Hinterbliebenen gerecht wird.
Möglichkeiten für konfessionslose Abschiedszeremonien
Neben freien Rednerinnen und Rednern gibt es heute auch andere Angebote, um eine konfessionslose Abschiedsfeier zu organisieren. Einige Bestattungsunternehmen bieten umfassende Unterstützung bei der Planung der Zeremonie an und verfügen über Kontakte zu erfahrenen Trauerrednern. Zudem gibt es Plattformen und Vereine, die speziell für Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit Beratung und Unterstützung anbieten. Diese Organisationen helfen den Angehörigen dabei, den gesamten Prozess von der Trauerrede bis zur Bestattung zu gestalten.
Viele konfessionslose Menschen entscheiden sich auch für alternative Formen des Abschieds. Dazu gehören Feiern in der Natur, auf einem speziellen Erinnerungsplatz oder an einem Ort, der für die verstorbene Person von besonderer Bedeutung war. Solche Abschiedsrituale schaffen oft eine sehr persönliche Atmosphäre und ermöglichen es den Trauernden, auf eine Weise Abschied zu nehmen, die den Wünschen des Verstorbenen entspricht.
Rechtzeitig planen
Gerade für ältere Menschen, die wissen, dass sie keine kirchliche Bestattung wünschen, kann es sinnvoll sein, im Voraus Regelungen zu treffen. Dies bietet die Möglichkeit, den eigenen Abschied zu planen. Ausserhalb des traditionellen Rahmens kann ist es in der Regel zeitaufwändiger eine Abdankung zu planen und somit entlastet man in erheblichem Masse die Hinterbliebenen.
In einer sogenannten Bestattungsverfügung kann man festlegen, wer die Trauerrede halten soll, welche Art der Bestattung sie bevorzugen und ob bestimmte Rituale oder Elemente Teil der Zeremonie sein sollen. Eventuell nimmt man bereist im voraus Kontakt zu einem freien Trauerredner oder einer freien Trauerrednerin auf, um gemeinsam die groben Abläufe und Inhalte der zukünftigen Trauerfeier zu besprechen. Auf diese Weise können Angehörige im Todesfall sicher sein, dass alles nach den Wünschen der verstorbenen Person abläuft und der Abschied in einem würdigen und persönlichen Rahmen stattfindet. Der Austritt aus der Kirche bedeutet nicht, dass keine würdige Trauerfeier stattfindet.