Selbstbestimmte Konfirmation??

Zuweilen werden die Kirchen wegen der Säuglingstaufe kritisiert, bei welcher die Taufe ohne Mitbestimmung der Kinder vorgenommen wird.

Dem wird die spätere Selbstbestimmung als Jugendliche bei der Konfirmation entgegen gehalten:
Konfirmandinnen und Konfirmanden sagen in eigener Verantwortung Ja zu Gott (Ref-Volketswil)
Mit der Konfirmation bekunden die jungen Erwachsenen selbstbestimmt ihren Willen (Ref.ch)

Diese angebliche Selbstbestimmung der jungendlichen Kirchenmitglieder hat aber einen Haken: Erst ab vollendetem 16. Altersjahr können Jugendliche in der Schweiz selbständig aus der Kirche austreten. Die Konfirmation findet aber meistens bereits im Alter von 15 bis 16 Jahren statt.

Konfirmation in eigener Verantwortung? Fehlanzeige. Wie bei der Taufe liegt also wiederum der Entscheid bei den Eltern: Bis zum vollendetem 16. Altersjahr bestimmen sie über die Konfessions-Zugehörigkeit der Kinder. Selbstbestimmter Willen der jungen Erwachsenen? Fehlanzeige.

Variabler ist das Alter hingegen bei der Firmung in der Römisch-katholischen Kirche. In der Schweiz gibt es unterschiedliche Firmalter und Modelle, welche Jugendliche auf die Firmung vorbereiten. Und immer mehr Pfarreien entscheiden sich dafür, Jugendliche erst später zu firmen, das heisst im Alter von 17 bis 18 Jahren.

In den letzten Jahren ist in der Römisch-katholischen Kirche das Bewusstsein gewachsen, dass es sich beim Sakrament der Firmung um eine Entscheidung des einzelnen Gläubigen handelt. Jugendliche, die mitten in der Pubertät stecken, würden meist noch zu wenig Reife mitbringen. Ältere Jugendliche seien zudem auch eher für religiöse Fragen und Diskussionen zu erreichen. Aus solchen Gründen setzen in der Schweiz immer mehr Katholische Pfarreien ihr Firmalter nach oben, im Sinne einer selbstbestimmten Firmung.