"Hundsmiserable Art" Geld zu verdienen

Vorbemerkung, damit bezüglich der Domain-Namen meiner Websites Klarheit herrscht:
www.kirchenaustritt24.ch ▷ Hier kann für 29 Franken direkt ein individueller, fertig erstellter Kirchenaustritt bestellt werden.
www.austreten.ch ▷ Umfangreiche Informationen zum Kirchenaustritt, das Bestell-Formular für individuell erstellte Kirchenaustritte war ursprünglich hier, ist neu aber bei Kirchenaustritt24.ch, um das Austritts-Formular nicht mit zu viel Informations-Ballast zu umgeben.
www.kirchenaustritt-info.ch ▷ Gratis-Download von Kirchenaustritts-Vorlagen inklusive der wichtigsten Informationen zum Kirchenaustritt in der Deutschschweiz. Das ist eine ganz kostenloses Informations-Angebot, jedoch muss ich die austretende Person selber um die individuelle Kirchenaustritt-Erklärung bemühen.

Ich arbeite ohne Spenden oder Werbebanner und erhalte natürlich auch von den Kirchen kein Geld, obwohl ich erhebliche Informations-Lücken zwischen Kirchenmitgliedern und Landeskirche fülle. Einnahmen kommen von der Dienstleistung, wenn jemand den fertig erstellten Kirchenaustritt wünscht.

Die Rückmeldungen sind mehrheitlich positiv (von den austretenden Personen). Aber ich will im folgenden auch nicht verschweigen, dass es negative Meinungen gibt zu meinen Websites.

Synode-Protokoll der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn (siehe Link unten, Seite 142):

Für Euch Synodale wäre es übrigens interessant zu sehen, welches Business sich hinter dem genannten Stichwort [Kirchenaustritt] verbirgt. Macht euch mal kundig und schaut, was für Gelder da auf hundsmiserable Art verdient werden.

Entsprechende Warnungen verbreitet die Reformierte Kirche diesbezüglich auch in den Medien (u.a. Blick, Link siehe unten):

Mieses Geschäft (...) Die reformierte Kirche warnt vor Online-Diensten, die gegen Geld den Kirchenaustritt organisieren.'Das ist pure Bauernfängerei , denn der Austritt kostet nichts'

Zuweilen lässt sich der Eindruck nicht von der Hand weisen, die Kirchgemeinden würden auch mal etwas Öl ins Feuer giessen (Kanton Bern):

Ich habe heute von meiner Kirche erfahren, dass ich einen selbstgeschriebenen Brief hätte senden können. Abzockerei, ich will mein Geld zurück (...) Falls ich das Geld bis Ende Woche nicht erhalten sollte werde ich rechtliche Schritte einleiten, da es sich hier ja scheinbar um eine Abzocke handelt!

Auch im Kanton Solothurn herrscht meinen Angeboten gegenüber bei den Kirchgemeinden keine Freude:

Ich empfinde Ihr Angebot absolut daneben und beschämend. Sie ermuntern die Leute auf eine feige Art und Weise aus der Kirche auszutreten.

Und manchmal scheinen auch Frustrationen auf mich projiziert zu werden:

... Sie sind ja echt frustriert von der Kirche!

Meiner Ansicht nach schlagen da die Wellen zu hoch. Bezahlte Kirchenaustritts-Dienstleistungen gibt es seit 2010. Ich sehe in den Kirchenaustritts-Statistiken keinen Anhaltspunkt, dass zur "Geldmacherei" Kirchenmitglieder vermehrt zu Kirchenaustritt animiert worden wären.

Es mag seit dem Jahr 2000 einen leichten Anstieg der Zahl der Kirchenaustritte gegeben haben, aber in grundsätzlich ähnlicher Art haben die Kirchen die Kirchenaustritts-Problematik schon seit den 70er Jahren. Dieser Trend ist gewiss frustrierend, aber mich als Sündenbock zu sehen ändert nichts am Trend.

Geld ist natürlich immer ein heisses Eisen. Mit Kirchenaustritten gehen auch Kirchensteuer-Einnahmen verloren und es ist dann doppelt schmerzlich, wenn ich durch die Kirchenaustritts-Dienstleistung ein paar Franken verdiene.

Fairerweise muss man aber auch sagen: ich verdiene an fast keinem Kirchenaustritt etwas. Beim Gratis-Angebot gab es beispielsweise in den letzten 2 Monaten über 6000 Downloads von Kirchenaustritts-Vorlagen (Oktober+Novermber 2019), dagegen ist die Zahl der fertig bestellten Kirchenaustritte sehr gering. Insgesamt sind meine Angebote also ein grösstenteils kostenloser Service für Kirchenmitglieder.

Im Grunde genommen müssten es die Kirchen ja eigentlich sogar begrüssen, wenn ich nur das kostenpflichtige Angebot mit der Bezahl-Hürde hätte. Aber sobald ich etwas verdiene ist es halt einfach aus Prinzip ein "mieses Geschäft".

Mein Eindruck ist, dass gerade im Umfeld der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn etwas gar "miese Stimmung" gegen meine Angebote verbreitet wurde. Ich finde es nicht angemessen, mich ich als Blitzableiter für die Frustration über die Kirchenaustritte zu benutzen.

Ich werde deshalb der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn den Wunsch anbringen, man möge doch von synodaler Seite her die Wellen eher etwas zu glätten versuchen statt aufzupeitschen (und es darf gerne auch eine Stellungnahme abgegeben werden, welche ich dann hier unten anhänge).



Externer Link ◽ Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn:
▶ Protokoll Wintersynode Dezember 2011

Externer Link ◽ Blick.ch 30.09.2018:
▶ Mieses Geschäft: 39 Franken für Kirchenaustritt